Robespierres letzte RedeNationalkonvent, 26. Juli 1794 (8. Thermidor II)Man muss die Verräter bestrafen, die Büros des Sicherheitsausschusses neu besetzen, den Ausschuss selbst säubern und ihn dem Wohlfahrtsausschuss unterordnen; man muss den Wohlfahrtsausschuss selbst säubern, die Einheit der Regierung unter der höchsten Autorität des Nationalkonvents, der der Mittelpunkt und der Schiedsrichter sein soll, wiederherstellen, und also alle Parteien unter dem Gewicht der nationalen Autorität erdrücken, um auf ihren Trümmern die Macht der Gerechtigkeit und der Freiheit aufzurichten. Das sind die Grundsätze. [ ... ] Ich fühle mich berufen, das Verbrechen zu bekämpfen, nicht aber, über das Verbrechen zu herrschen. Die Zeit ist noch nicht gekommen, wo die rechtschaffenden Menschen ohne Gefahr dem Vaterland dienen können; so lange die Horde der Schurken regiert, werden die Verteidiger der Freiheit geächtet sein. |
Hintergrund: Nachdem sich Robespierre über mehrere Wochen weder im Parlament noch im Wohlfahrtsausschuss gezeigt hatte, war diese Rede eine große Überraschung und versetzte viele Parlamentsmitglieder in Angst. Da Robespierre die Namen derjenigen, die er anklagte, nicht nannte, fühlte sich jeder angesprochen. Am Tag nach dieser Rede wurde Robespierre gestürzt. [ zurück zur Dokument-Übersicht ] |
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